Mit gepacktem Rucksack und einem Haufen Geld, ergaunert in skrupellos gelinkten Ebay-Auktionen, steht Tim in der Wohnung seines Lehrers Sven Reimers, der nach einem schweren Fahrradunfall schon lange Zeit krankgeschrieben ist. Tim wolle sich verabschieden, bevor er zusammen mit der schönen Juana abtaucht in den revolutionären Untergrund. Die bringt zur gleichen Zeit schon mal den Jaguar des Schuldirektors in ihren Besitz. Viel zu lange haben die Alten ihre Macht missbraucht, massenhaft liegen sie nun der Gesellschaft auf der Tasche, mit der es rasant bergab geht - und die Jungen sollen es ausbaden. Damit ist jetzt Schluss. Ungeniert dringt Tim in Reimers Privatsphäre ein, provoziert mit Arroganz und unbequemen Fragen. Schließlich droht er mit Erpressung. Denn seit jenem Interview für die Schülerzeitung wissen die beiden etwas von ihrem Lehrer, das er bisher vor allen verbergen konnte. Hinter der Fassade des engagierten Pädagogen lauern Schwäche und Verrat. Soll Reimers sich seinen Schülern zum Komplizen machen oder die Polizei rufen? Schafft er es, sie abzulenken von ihrem Plan? Oder bleibt ihm selbst nur noch die Flucht nach vorn?
"Der Feind bist Du" ist ein spannendes Kammerspiel, das vor dem Hintergrund eines schwelenden Generationen-Konfliktes nach Werten und Verantwortung fragt.
"Die wachsende Aggression und Gewalt gegen Alte, auch die Aggression der Jungen untereinander, die sich vor ihrer Zukunftsangst in Betäubung durch Medien und Drogen flüchten - das ist eine soziale Realität, die "Der Feind bist du" rasiermesserscharf analysiert. Ein schmerzhaftes Stück, gerade weil es sich nicht in Propaganda und billige Polarisierung flüchtet, sondern aufrichtig bleibt."
Kölner Stadtanzeiger
"Hensels Dachgeschosswohnungs-Kammerspiel ist ein Duell: Zwischen einem mittelalten Mann, dessen bisher unerschütterliche Selbstsicherheit plötzlich tiefe Risse bekommt, und einem jungen Mann, der seine Unsicherheit hinter Grausamkeit verbirgt und sie mit Intelligenz munitioniert ... Begeisterte Bravos."
Der Westen