Wenn Elisa­beth beim Liba­nesen gegenüber kan­dier­te Fei­gen bestellt, lie­fert Saleem das Essen und Sex frei Haus. Elisa­beth ist eine ver­sierte Auto­rin. Tagsüber ver­fasst sie Ko­lum­nen fürs Frauen­journal. Nachts aber schreibt sie Bücher, die ihr Verlag, mit ein­schlä­gigen Rat­geber-Ti­teln ver­se­hen, auf den boomen­den Markt wirft. Ihr ak­tuel­les Buch soll die Men­schen zu­rück zu ihrer inneren Stimme führen. "Glück ist, wenn man tut, was man kann, und nicht, was man möchte", lautet Elisa­beths Credo. Als Selbst­be­trug ver­flucht sie alle Formen der Ab­hängig­keit: Dank­bar­keit, Mit­leid, Emo­tionen und Geld. Rück­sichts­los zwingt Elisa­beth diese Grund­sätze den Menschen in ihrer Umge­bung auf und über­prüft deren Wirk­sam­keit am leben­den Exem­pel. Ihrer noch jungen, bis über beide Ohren ver­schulde­ten Putz­frau Anne ringt sie das Ver­spre­chen ab, nie wie­der für Geld zu ar­beiten. Denn für Elisa­beth ist Leben das, was passiert, wäh­rend man sich von äuße­ren Zwängen zu be­frei­en versucht. Durch einen wach­senden Hirn­tumor droht Elisa­beths Le­bens­werk ein nahes Ende. Zu­gleich scheint es gerade der Krebs zu sein, der sie zu Höchst­leis­tungen antreibt, ihr quasi den Text des Buches dik­tiert, den Anne eifrig ab­schreibt. Und während Saleem seine Ge­liebte um jeden Preis retten und zu Ruhe und ärzt­licher Be­hand­lung über­reden will, hat Elisa­beth in Anne ihre Meis­terin ge­fun­den: Die in­zwi­schen un­ent­behrliche Haus­hilfe folgt streng ihrer Be­stim­mung und will die Mit­arbeit am Werk nur fort­setzen, wenn Elisa­beth nie mehr kandier­te Fei­gen be­stellt ...

Regie: Annette Kurth
Mit Leslie Malton, Laura Maire, Navid Akhavan
Produktion: WDR 2009