Kenos Hotel ist ein kleines Dschungel­pa­ra­dies, Insider­ad­resse für die Bu­si­ness­elite. Di­rekt aus Europa hat der ge­schäfts­tüch­tige Af­ri­kaner die Idee einer Kultur­sym­biose mit­gebracht und bie­tet sie als sadis­tischen Ser­vice zur Regene­ration der Führungs­kräfte an. Gegen diverse Zivi­lisa­tions­geschenke er­kaufen sich Kenos Gäste die Macht über Leben und Tod aus­gewähl­ter Be­wohner des nahe­gelegenen Urwald­dorfes. Leider muß Cynthia nun selbst im Urlaub effek­tiv sein, denn schon in 72 Stun­den geht's zurück in den Börsen­krieg. Helmut da­gegen, ein ab­ser­vier­ter Ma­nager und mit 45 schon der Älteste in der Runde, hat zer­mür­bend viel Zeit. Und die crash­geschul­ten Nach­wuchs­kader Anne und Michael wollen testen, ob sie auch be­ziehungs­tech­nisch funk­tio­nieren. Doch waren die Moski­tos hier schon immer so pene­trant? Oder ist es Cynthia, die den Frie­den stört, weil sie die Regel ver­letzt und "ihre Frau" mit aufs Zimmer nimmt, statt den Kachel­raum zu nutzen?

 

"Ein Stück, das völlig des­il­lusio­niert auf die Wur­zeln von Gewalt zwi­schen den Kul­turen zeigt, ein Text, der sich im deut­schen Gegen­wartst­heater mit die­ser bri­santen Wichtig­keit behaup­ten wird."

Theater der Zeit

Aus der Bou­levard­ko­mödien­konver­sation, die sich fast neben­bei im Urwald ab­spielt in un­mittel­barer Nähe zu "unbe­rühr­ter Kanni­balen­natur", wird schnell bitter­böse Satire auf Absur­di­täten, die auch unser un­mittel­bares Umfeld um­geben ... Hier wird die Ge­sell­schafts­satire auf die Spitze ge­trieben. Hier wird an die Zu­schauer direkt die Frage ge­stellt: Wel­cher Strömung soll ich folgen, kann ich ver­ändern oder habe ich nicht selbst An­teil am Gesche­hen?

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