Papa ist pleite, jeden­falls gefeuert - für die 17jährige Gym­nasias­tin Jo­lina ist das das Glei­che: "Ein Vater geht morgens zur Arbeit, kommt abends zurück, und in der Zwischen­zeit ver­dient er Geld. Okay, es gibt Väter, bei de­nen das nicht klappt, die - mal hart gesagt - nicht rich­tig funktio­nieren. Aber doch nicht meiner!" Aus Scham tut Jo­linas Vater, als ob er täglich wie gewohnt an seinen Posten im Per­sonal Con­trol­ling eilt, den ande­re seiner Pro­fes­sion jedoch gerade weg­ra­tiona­lisiert haben. Aber Jolina will keinen Lo­ser-Daddy und über­rascht ihn mit einem Trainings­programm für den Bewerbungs­kampf: 1. Po­ten­zial-Ana­lyse 2. Selbst­präsen­ta­tion 3. Eva­luie­rung des Markt­wertes. Die Tochter ist eine strenge Leh­rerin, und der Vater fühlt sich manch­mal ganz klein. "Was hat er, was ich nicht habe? Au­ßer keinen Job, kein Geld und keine Zu­kunft?" kontert eifer­süch­tig Lukas, der Freund von Jo­lina, für den nun kaum noch Zeit übrig bleibt. Das mit reich­lich Unter­halts­geld auf sich ge­stellte Schei­dungs­kind an der lan­gen Leine eines Vaters, der seiner­seits in Geschäften "mit viel Kohle" zwi­schen den Kon­tinen­ten hin und her jet­tet, hat auf El­tern seine eigene Sicht: Man sollte sie freund­lich auf Ab­stand halten, für ihre Pro­ble­me gibt's schließ­lich Thera­peuten. Also schließt Lukas mit Jolina eine Wette ab und macht ihrem Papa eine Kampf­ansage: "Hier spricht der junge Löwe: Vater oder Freund - es kann nur einen geben!"

Regie: Thomas Werner
Mit Mareike Hein, Bern­hard Hack­mann, Florian Bender, Silke Dubilier
Produktion: WDR 2010